Funktionsunterwäsche
Nichts fühlt sich unangenehmer an als ein feuchtes Baumwollunterhemd, das kalt auf der Haut klebt und Dich auf einer Abfahrt frösteln lässt und danach nicht mehr trocknet. Unabhängig von den Außentemperaturen tragen erfahrene TourenradlerInnen deshalb immer ein Funktionsunterhemd direkt auf der Haut. Dieses aus synthetischen Fasern hergestellte Hemd nimmt im Gegensatz zu einem Baumwollunterhemd nur sehr wenig Feuchtigkeit auf. Durch seine spezielle Struktur leitet es den auf der Haut befindlichen Schweiß an die nächste Bekleidungsschicht weiter. Die Haut bleibt somit deutlich trockener als bei anderen Unterhemden, was sich in einer höheren Hauttemperatur bemerkbar macht. Besonders bei kühlem Wetter fühlt sich das Funktionsunterhemd deshalb immer warm und trocken an.
Als Materialien kommen Polyamid oder Polyester infrage. Funktionshemden gibt es ärmellos, mit kurzen und langen Ärmeln. Ein kurzärmliges Unterhemd wiegt nur 90 g und trocknet innerhalb von weniger als einer Stunde auf der Leine. Leider neigen die Stoffe mancher Hersteller mitunter dazu, einen muffigen Geruch anzunehmen. Für ein gutes Funktionshemd muss man zwischen 30,- und 60,- € anlegen. Ein Betrag, der sich in jedem Falle lohnt, denn der Fahrtkomfort steigt und das Erkältungsrisiko sinkt. Bei kalten Temperaturen werden gerne dicker und dichter gewebte Unterhemden in Thermoqualität getragen. Eine isolierende Zwischenschicht aus dünnem Fleece oder anderem Thermostoff macht bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ebenfalls Sinn.
Trikot
Die nächste Schicht über dem Unterhemd bildet das Trikot. Vor 30 Jahren noch meist aus Baumwolle gefertigt, bestehen Trikots heute aus verschiedenen synthetischen Fasern. Die synthetischen Fasern nehmen, ähnlich dem Funktionsunterhemd, nur wenig Schweiß auf und saugen sich nicht mit Feuchtigkeit voll. Dicke Trikotstoffe, teilweise mit aufgerauter Innenseite, sind für kühlere Tage vorgesehen und dünne Materialien eignen sich für heiße Tage. Trikots mit durchgehendem, langem Reißverschluss oder ohne Ärmel verschaffen an heißen Tagen bei Anstiegen die nötige Windkühlung, bergen aber die Gefahr, Insekten einzufangen. Wichtig ist auch eine gute Passform: Vor allem die Rückenpartie sollte nicht zu kurz sein, um den Nieren ausreichenden Schutz zu gewähren. Aufgenähte Taschen auf dem Rücken bieten Stauraum für eine Regenjacke, Energieriegel, Schlüssel und das Mobiltelefon. Wertsachen können oftmals in einer kleinen Reißverschlusstasche sicher verstaut werden. Fehlt diese, hilft eine große Sicherheitsnadel zum sicheren Befestigen von Schlüsseln. Für kühlere Tage gibt es Langarmtrikots; auch mit langem Reißverschluss als Trikotjacke.
Radhose
Die Radhose unterscheidet sich von anderen Sporthosen durch ein eingenähtes Hosenpolster. Das Polster verhindert das Wundscheuern der Sitzfläche, polstert sie etwas ab und schützt vor Kälte. Dies geschieht mittels des Frotteeinsatzes im vorderen Bereich. Die Hose soll im Beckenbereich eng anliegen, keine Falten werfen und nicht kneifen. Trägerhosen schützen zwar den Nierenbereich vor Auskühlung, sind jedoch bei Toilettenbesuchen etwas umständlich. Radhosen gibt es enganliegend und weit geschnitten mit Innenhose.
Auch eine Radunterhose mit Sitzpolster erfüllt ihren Zweck unter einer Shorts oder langen Hose. Eine Radhose sollte möglichst nach jeder längeren Fahrt gewaschen werden, um zu verhindern, dass Keime aus dem Polster in die Haut einmassiert werden. Entzündungen der Sitzfläche wären die Folge.Für kühlere Jahreszeiten gibt es dreiviertellange und lange Hosen, jeweils auch mit Trägern. Für lange Hosen werden meistens dickere, von innen aufgeraute Stoffe verwendet.
Regenjacke und -hose
Zur Ausrüstung gehört auf jeden Fall eine Regenjacke oder Multifunktionsjacke, denn sie kommt nicht nur bei Regenfahrten oder plötzlichen Schauern zum Einsatz, sondern wird auch bei längeren Abfahrten oder am Abend übergezogen. Die Regenjacke sollte zum Schutz vor Spritzwasser ein verlängertes Rückenteil aufweisen. Manche Modelle haben im Kragen eine Kapuze sowie verschiedene Reißverschlüsse zur Ventilation. Regenjacken einfacherer Qualität sind aus wasser- und winddichtem Material gefertigt, hochwertige Jacken dagegen bestehen aus wasserdichtem, aber dennoch atmungsaktivem Gewebe. Eine atmungsaktive Regenjacke leistet gerade bei schlechtem Wetter gute Dienste, denn sie hält auch den Schmutz von der darunterliegenden Bekleidung fern.